Ballaststoffe – hiervon darf es ein bisschen mehr sein

Viele Menschen leiden unter Unwohlsein und fühlen sich aufgebläht – sie leiden unter Verstopfung. Typische Folgen unserer westlichen Ernährungsweise, mit vielen stark verarbeiteten Kohlenhydraten. Und sieht ein normaler Tagesverlauf nicht selten so aus: ein Croissant zum Frühstück, etwas Süßes am Vormittag, zum Mittagessen schnell ein belegtes Brötchen auf die Hand und zum Nachmittag dann ein paar Kekse gefolgt von einer Portion Pasta zum Abendessen. Eine derartige Ernährungsweise fördert die Bildung von Glucose im Körper, welche dann in der Leber und in den Muskeln in Form von Glykogen gespeichert wird und als Energiereserve zur Verfügung steht. Wiederholt sich diese Ernährungsweise Tag für Tag, wird also eine dermaßen große Menge raffinierter Kohlenhydrate aufgenommen, ist die Speicherkapazität von Leber und Muskeln erschöpft und unser Körper lagert die Reste in Fettdepots ein. Die Folge, wir nehmen an Gewicht zu.
Gleichzeitig zur gerade beschriebenen Ernährungsweise sind Kohlenhydrate in den letzten Jahren in Verruf geraten. Low Carb-Diäten waren und sind nach wie vor angesagt und diverse Frauenzeitschriften haben über diesen Hype berichtet und ihn angepriesen. Und es ist richtig, ein ÜBERMASS an Kohlenhydraten – insbesondere den raffinierten Kohlenhydraten, wie z.B. Weißmehlprodukte, sind nicht gut für unsere Gesundheit. Dies bedeutet aber, dass letztendlich die Art der Kohlenhydrate darüber entscheidet, ob sie gut für unsere Gesundheit sind oder eben nicht.
Es gibt also Unterschiede bei kohlenhydratreichen Lebensmitteln und man kann sogar sagen, eines ist besser als das andere. Wichtig ist, dass die Produkte nicht raffiniert, also so wenig verarbeitet wie möglich sind. Dadurch enthalten sie noch die sogenannten „komplexen“ Kohlenhydrate. Komplex bedeutet in diesem Fall, dass sie noch mehr Pflanzenfasern, auch Ballaststoffe genannt, enthalten. Ballaststoffe verlangsamen die Umwandlung des Kohlenhydrates in Glucose, als Zucker. Demzufolge steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam an und sorgt bei uns gleichzeitig für langanhaltende Energie. Ballaststoffe wirken sich somit positiv auf den Kohlenhydratstoffwechsel aus, was den Blutzuckerspiegel und den Appetit unter Kontrolle hält. Zudem verringert eine ballaststoffreiche Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, hilft den Cholesterinspiegel zu senken und sorgt obendrein für eine gesunde Darmflora. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist aber, dass eine ballaststoffreiche Ernährung für eine gesunde Verdauung unabdingbar ist. Bei einer ballaststoffarmen Ernährungsweise ist Verstopfung quasi vorprogrammiert.  Die Empfehlung ist einfach: Essen Sie mehr pflanzliche Nahrung und trinken Sie genug dazu.
 
Tipps, um täglich ausreichend Ballaststoffe zu essen

  • Wählen Sie die Vollkornvariante. Achten Sie gerade bei Brot und Brötchen darauf, dass es sich um richtiges Vollkornbrot handelt. Denn nur, weil ein Brot oder Brötchen dunkel ist, bedeutet dies nicht, dass es wirklich aus Vollkornmehl besteht. Da dunkles Brot gesünder aussieht, wird teilweise der Teig dunkler gefärbt, um (reines) Vollkornbrot handelt es sich dabei allerdings leider nicht. Ein einfaches Rezept für ein geschmacklich tolles Vollkornbrot gibt es hier. Probieren Sie es aus, der Geschmack und der Duft von frisch gebackenem Brot ist einfach umwerfend.
  • Wählen Sie auch bei Nudeln und Reis öfter mal die Vollkornvariante. Oder mischen Sie die Vollkornvariante mit der hellen Variante, so fällt der Übergang zur reinen Vollkornvariante leichter.
  • Essen Sie zu jeder Mahlzeit eine Portion Rohkost und /oder Gemüse. Wählen Sie hierzu am besten feste Gemüsesorten wie Möhren, Paprika oder Kohl. Diese Sorten enthalten mehr Ballaststoffe als wasserreiche Gemüsesorten wie z.B. Gurken.
  • Auch frisches Obst trägt zur Ballaststoffversorgung bei. Besonders erwähnenswert sind hier Äpfel, Birnen und Beerenfrüchte wie Himbeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren.

 
Mehr Informationen zu Ballaststoffen gibt es in einem Interview, welches ich im Februar für mymedmedia – eHealth Services gegeben habe.


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