Gewaschen, geschält, gekocht, püriert. Ab dem 5. Monat kann der Mittagsbrei als erster Brei eingeführt werden. Babybrei selber machen ist nicht schwer. Dieser Beitrag gibt Tipps für den Beikoststart, ein Grundrezept für den Mittagsbrei und Anregungen wie Sie selbst unkompliziert ein gesundes Mittagessen für Ihr Baby kochen können.
Die Beikostzeit bei Ihrem Baby beginnt. Sicherlich sind Sie noch etwas unsicher, wie und mit welchen Zutaten Sie einen guten Mittagsbrei für Ihr Kleines zubereiten sollen. Begonnen wird mit reinem Gemüsebrei, welcher schrittweise um weitere Lebensmitteln ergänzt wird. Der vollständige Mittagsbrei besteht aus Gemüse, Kartoffeln (oder Nudeln bzw. Reis) und Fleisch. Beim vegetarischen Mittagsbrei wird das Fleisch durch Getreideflocken „ersetzt“. Beides sind bedeutende Eisenlieferanten und wichtig, da sich die Eisenvorräte des Babys mit etwa sechs Monaten langsam dem Ende zuneigen.
Das bekannteste Lebensmittel für den Beikoststart ist sicherlich die Karotte. Allerdings bekommen viele Babys davon leicht einen sehr festen Stuhl. Alternativ zu Karotten können auch andere milde Gemüsesorten verwendet werden. Ich selber habe bei allen drei Kindern mit Pastinake begonnen. Aber auch Zucchini oder Kürbis sind für den Anfang gut geeignet. Der reine Gemüsebrei sollte eine Woche gegeben werden. Dann wird in der zweiten Woche der Gemüse-Kartoffel-Brei eingeführt und wieder eine Woche später dann der vollständige Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei bzw. die vegetarische Variante mit Getreideflocken. Zudem kann dann auch das Fleisch durch Fisch ersetzt verwenden.
Nach etwa vier Wochen können Sie Anfangen zu variieren und Ihrem Baby neue Lebensmittel anbieten.
Öl für den Babybrei
Wird der Gemüsebrei in den ersten Tagen noch pur gefüttert, so sollte nach einer Woche ein natives Pflanzenöl beigemischt werden. Dies ist wichtig für die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren Ihres Babys. Hierfür eignet sich Rapsöl, da die Fettsäurezusammensetzung optimal ist und Rapsöl zudem einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren aufweist.
Alternativ können auch andere pflanzliche Öle wie Sonnenblumenöl, Olivenöl, Maiskeimöl oder eine entsprechende Mischung der Ölsorten verwendet werden. Ab dem 7. Monat kann zudem auch etwas Butter dem Mittagsbrei als Fettquelle hinzugefügt werden. Beachten Sie, dass Öle mit ungesättigten Fettsäuren sehr hitzeempfindlich sind, geben Sie diese daher erst in den abgekühlten Brei.
Saft für den Babybrei
Unter jeden Babybrei sollte nach dem Abkühlen ein bis zwei Esslöffel Obstsaft gemischt werden. Der Fruchtsaft enthält Vitamin C und hilft, dass das Eisen aus dem Fleisch bzw. den Getreideflocken, besser vom Körper aufgenommen werden kann. Am besten ist es, wenn Sie hierfür den Saft einer halben Orange auspressen und verwenden. Alternativ können Sie auch einen Direktsaft verwenden, auch dieser besteht zu 100 Prozent aus Früchten. Abstand nehmen Sie am besten von mit Wasser verdünnten Fruchtsaftkonzentraten. Diese sind für die Haltbarmachung zudem pasteurisiert, was zu einem Verlust an wichtigen Nährstoffen führt.
Fisch fürs Baby
Auch Fisch ist ein wertvolles Lebensmittel für Ihr Baby und sollte deshalb ein- bis zweimal pro Woche auf Babys Speisenplan stehen. Seefisch liefert wichtiges Jod, welches für das Wachstum und die Entwicklung des Nervensystems Ihres Babys wichtig ist. Zudem ist fettreicher Fisch (z.B. Lachs) eine wichtige Quelle für Omega-3-Fettsäuren, welche für die Gehirnentwicklung von Bedeutung sind.
Für die Zubereitung von Babybrei sind insbesondere Seelachs, welcher besonders viel Jod enthält und Lachs mit seinen vielen essentiellen Fettsäuren, darunter auch die wichtigen Omega-3-Fettsäuren, geeignet. Ein weiter Pluspunkt von Lachs ist sein Gehalt an Vitamin D, welches für den Knochenbau wichtig ist.
Ganz wichtig für die Zubereitung von Fisch ist, dass dieser absolut grätenfrei sein muss. Ihr Baby kann sonst an den Gräten ersticken.
Getreide für den vegetarischen Brei
Getreideflocken stellen eine wichtige Eisenquelle für den vegetarischen Mittagsbrei dar. Hier empfiehlt es sich eisenreiche Getreidesorten, wie z.B. Hirse zu verwenden. Gerade für den Beikoststart ist es hilfreich sog. Instantflocken zu verwenden. Hierbei wird die Getreidestärke schonend aufgeschlossen und ist deshalb für das Baby gut verdaulich. Ein weiterer Vorteil ist, Sie können die Instantgetreideflocken direkt in den heißen Brei einrühren.
Ihr Baby wird älter
Etwa ab dem 9. Lebensmonat Ihres Babys brauchen Sie den Brei nicht mehr fein pürieren. Nun reicht es aus, wenn Sie das Essen mit der Gabel zerdrücken. Auch kleine Stückchen dürfen nun im Brei sein. So lernt Ihr Baby, das Essen am Gaumen zu zerdrücken.
Schritt für Schritt zum Mittagsbrei – Grundrezepte
- Schritt: Gemüsebrei
Eine milde Gemüsesorte (Karotte, Zucchini, Pastinake oder Kürbis) weichkochen. Mit wenigen Löffeln beginnen und die Menge langsam steigern. Nach einer Woche 1 TL Pflanzenöl hinzugeben.
- Schritt: Gemüse-Kartoffel-Brei
Ca. 100 g Gemüse und eine kleine Kartoffel weichdünsten und pürieren. Da Kartoffeln beim Pürieren leicht schleimig werden, können auch Sie auch nur das Gemüse pürieren und die Kartoffel mit einer Gabel zerdrücken. Dann beides miteinander vermischen und nach dem Abkühlen 1-2 TL Pflanzenöl und 1-2 EL Saft hinzugeben.
- Schritt: Gemüse-Kartoffel-Fleisch/Fisch-Brei
Zu dem Gemüse-Kartoffel-Brei noch 20 bis 30 g gedünstetes und püriertes Fleisch oder Fisch hinzugeben.
Generell gilt, der Babybrei wird nicht gesalzen und nicht gewürzt.
Im Alltag
Selber Kochen für das eigene Baby ist toll. Wir wissen genau, welche Zutaten im Brei sind und auch geschmacklich punktet selbstgekochter Brei gegenüber den zu kaufenden Gläschen. Aber Hand aufs Herz, wenn Sie es im Alltag nicht immer schaffen frisch zu kochen und auch keinen vorgekochten Vorrat mehr im Tiefkühlfach haben oder es einfach mal schnell gehen muss, können Sie bedenkenlos auch zu einem Gläschen greifen und das ohne schlechtem Gewissen. Ich selber koche für unseren inzwischen 9 Monate alten Sohn regelmäßig. Aber auch mir hat in den vergangenen Monaten ein kleiner Gläschenvorrat durchaus Erleichterung geschafft. Die bunte Welt der Kinder- aber auch Babylebensmittel macht es Eltern schwer, im Alltag das Richtige für das eigene Baby auszuwählen. Aber letztendlich sind Sie es als Eltern, die entscheiden, was und wieviel Ihr Baby zu essen bekommt. Eine nicht immer leichte Aufgabe, aber zugleich eine große Chance für Sie und Ihr Baby.