Für alle Eltern steht irgendwann der Zeitpunkt an, an dem das Baby Beikost bekommt – frühestens ab dem 5. Monat, spätestens bis zum 7. Monat. Für Eltern ist dieser Schritt oft eine große Umstellung, hat das Baby in den ersten Lebensmonaten nur Milch bekommen, so kommen nun schrittweise immer neue Lebensmittel hinzu. Dies führt oft zu Unsicherheit und wirft bei den jungen Eltern viele Fragen auf. Der Beginn der Beikost scheint mitunter eher schwierig zu sein. Doch wer gut informiert ist, wird bald merken, dass dieser neue Entwicklungsschritt des Babys richtig toll ist und es Spaß macht, das eigene Baby auf dem Weg zu richtigem und auch gesundem Essen zu begleiten.
Was bedeutet Beikost?
Bei der Beikost werden die Milchmahlzeiten (Muttermilch oder Fläschchen) schrittweise durch Brei ersetzt. Wichtig ist, dass die Beikost nicht im Hauruckverfahren eingeführt wird, sondern langsam und als Ergänzung zu den gewohnten Milchmahlzeiten. Neben der Versorgung mit Energie und wichtigen Nährstoffen geht es bei der Beikost insbesondere auch um die Vermittlung von neuen Geschmackseindrücken. Ziel der Beikost ist es, das Baby bis zum ersten Geburtstag Schritt für Schritt an feste Nahrung zu gewöhnen und langsam in die Familienmahlzeiten zu überführen.
Ab wann wird die Beikost eingeführt?
Wenn das Baby zur Welt kommt, braucht es Muttermilch oder eine Säuglingsmilchnahrung. Laut den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund (FKE) soll mit der Beikost frühestens ab dem 5. und spätestens ab Anfang des 7. Lebensmonats begonnen werden.
Zunächst bekommt das Baby nur wenige Löffel. Die Menge wird nach und nach gesteigert, es kommen immer neue Lebensmittel hinzu und schließlich bekommt das Baby drei vollständige Breimahlzeiten am Tag. Die ersten Breiversuche erfordern in der Regel Geduld und Zeit. Erfahrungsgemäß geht von den ersten Löffelchen Brei vieles erst gar nicht in den Mund oder einmal drin, direkt wieder aus dem Mund – mit mehr oder weniger Gepuste vom Baby. Aus meiner Erfahrung ist es hilfreich, Unruhe und Ablenkung zu vermeiden und Spielzeug aus dem Sichtfeld des Babys zu räumen.
5. und 6. Lebensmonat
Mit Beginn des 5. Lebensmonats Ihres Babys können Sie mit der Einführung von Beikost beginnen. Zu Beginn reichen bereits wenige Löffel fein püriertes Gemüse wie z.B. Pastinake, Karotten oder Kürbis. Nach einer knappen Woche können Sie dann Kartoffel und 1 TL Rapsöl dazugeben. Und auch die Breimenge kann nun erhöht werden. Nach einer weiteren knappen Woche können Sie nun den Gemüse-Kartoffel-Fleisch- oder -Fisch-Brei einführen. Morgens, nachmittags und abends bekommt Ihr Baby weiterhin seine gewohnte Milchmahlzeit. Es wird entweder gestillt oder erhält Säuglingsmilchnahrung aus seinem Fläschchen.
Hat sich Ihr Baby an den Mittagsbrei gewöhnt, können Sie im 6. Monat den abendlichen Milch-Getreide-Brei einführen.
7. und 8. Lebensmonat
Nun wird neben dem Mittagsbrei und dem Abendbrei der Getreide-Obstbrei am Nachmittag eingeführt.
9.-12. Lebensmonat
Von nun an muss der Brei nicht mehr fein püriert sein, Ihr Baby kann nun bereits stückige Nahrung essen. Auch beginnt nun so langsam der Übergang zur Familienkost, Ihr Kind kann nach und nach am Familientisch mitessen. Wie schnell sich das Baby jedoch von seinen Breimahlzeiten trennt, ist individuell unterschiedlich. Einige Babys lieben Ihren Brei auch noch nach dem ersten Geburtstag, für andere kann es gar nicht schnell genug gehen und sie mögen lieber Fingerfood und alles essen, was auch die Großen essen.
Jedes Kind hat sein eigenes Tempo
Wichtig ist, es gibt keine absoluten Regeln, wann Ihr Baby den ersten Brei, das erste Stück Banane oder Zwieback bekommen soll. Es gibt nur Richt- und Erfahrungswerte. Jedes Kind hat sein ganz eigens Entwicklungstempo. In diesem Sinne verstehen sich die Empfehlungen als Orientierungshilfe. Wichtig ist, dass es Ihrem Kind gut geht und es gut gedeiht.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ganz viel Freude, Ihr Kind beim Essenlernen zu begleiten.
